Künstliche Intelligenz ist eine umfassende und im Wandel befindliche Technologie, die bereits heute unsere Arbeits- und auch die private Welt stark verändert. Damit einher gehen Veränderungen von Tätigkeiten, aber vor allem entstehen neue Jobs, die neue Kompetenzen erfordern. Um diesen Wandel aktiv mitzugestalten, hat die Stadt Duisburg das »Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg (ZaKI.D)« zur Förderung im 5-StandorteProgramm vorgeschlagen. Mit diesem Programm werden Kommunen gestärkt, die besonders vom Kohleausstieg betroffen sind und zukunftsweisende Projekte für den Strukturwandel umsetzen wollen.
Nach dem Regionalsiegel des Strukturstärkungsrats wurden am 30. April 2024 die entsprechenden Förderbescheide über eine Fördersumme von 18 Millionen Euro von Paul Höller, Staatssekretär im Wirtschafts- und Klimaschutzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, an den Wirtschaftsdezernenten Michael Rüscher und das Projektteam vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, der Universität Duisburg-Essen und der Firma KROHNE übergeben. Das Vorhaben wird mit rund 17 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm STARK (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) gefördert. Die Landesregierung ergänzt die Förderung um rund 800.000 Euro.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: »Nordrhein-Westfalen geht bei Künstlicher Intelligenz längst voran – Forschung und Anwendung sind hier eingebettet in ein immer größer werdendes Ökosystem, das auch internationale Aufmerksamkeit erfährt. Wir wollen die Kraft der KI für die digitale und klimaneutrale Transformation unserer Wirtschaft umfassend nutzen. In Duisburg steht zukünftig das Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz den Unternehmen in der Region zur Seite, um den Einsatz von KI für Produkte und Prozesse voranzutreiben. Darüber hinaus wird ein geplanter KI-Innovationsinkubator Anlaufstelle für Start-ups sein und die Gründungsaktivitäten vor Ort maßgeblich unterstützen. Das schafft neue Arbeitsplätze in der Region und stärkt Nordrhein-Westfalen als attraktiven und wettbewerbsfähigen Standort dauerhaft.«
Das Zentrum fokussiert sich auf einen noch recht neuen und für Europa besonders wichtigen Part der Künstlichen Intelligenz, der sich auf das Implementieren auf extrem ressourcenbeschränkten Geräten, wie Sensoren oder anderen smarten Geräten konzentriert, um Datenschutzprobleme zu vermeiden und neue Services direkt mit dem Produkt oder in einer Maschine anbieten zu können. Die Intelligenz sitzt dabei im Gerät selbst. Das ZaKI.D soll kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region helfen, selbst Künstliche Intelligenz in ihre Betriebe und Produkte zu integrieren.
»Das ist das erste Projekt aus dem 5-StandorteProgramm, das nun in Duisburg startet«, so Oberbürgermeister Sören Link. »Durch das KI-Zentrum gestalten wir aktiv den Strukturwandel und schaffen Entwicklungsfreiräume für die Unternehmen.« Denn im ZaKI.D würden mit den Unternehmen KI-Lösungen entwickelt werden und die Lösungen würden nicht in einer Cloud geteilt, sondern verbleiben in den Produkten unserer Unternehmen. »Das stärkt unmittelbar Duisburgs Wettbewerbsfähigkeit. Wenn die hiesige Wirtschaft das Angebot annimmt, können in der Folge neue und sehr attraktive Arbeitsplätze in unserer Stadt entstehen«, ergänzt Michael Rüscher.
»Wir freuen uns riesig darüber, dass wir mit dem ZaKI.D nun tatsächlich starten können und unsere Ideen in die Tat umsetzen können« , sagt Prof. Anton Grabmaier, Institutsleiter des Fraunhofer IMS. Dr. Attila Bilgic, CEO der KROHNE Gruppe ergänzt: »Ein besonders faszinierender Aspekt liegt im ganzheitlichen Ansatz, der sich durch die direkte Unterstützung der regionalen Wirtschaft, die Entwicklung zielgerichteter Qualifizierungsmaßnahmen und die Positionierung des ZaKI.D als KI-Innovationsinkubator für Startups auszeichnet.« »Die Verzahnung von anwendungsnahen Qualifizierungsmaßnahmen mit den universitären Angeboten ermöglicht eine breite Abdeckung der KI-Wissenszugänge und somit eine ausgezeichnete Basis für eine noch erfolgreichere Industrie in Duisburg«, folgert Torben Weis, Dekan der Fakultät für Informatik der Universität Duisburg-Essen.
Oberbürgermeister Sören Link und Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher begrüßen den Start des Projektes und die Schaffung von etwa 30 projektbezogenen und bis zu 500 externen qualifizierten Arbeitsplätzen: »Das ist ein gutes und wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Duisburg.«